Viele von Euch hören uns „Ältere“ des Vereins „mildlächelnd“ von den alten Zeiten erzählen. Wie war das denn nun wirklich ? Tatsächlich ist es nun schon ein Vierteljahrhundert her, seit Holger Ebert, Ingo Karb, Christan Adam & ich erstmals den Schläger schwangen. Ein guter Zeitpunkt für eine Zäsur. Da ich der letzte Mohikaner der aller-allerersten bin und weil ich es gerne tue:

Die ultimative Chronik

25 Jahre Tischtennis in Laubenheim

Aller Anfang ist schwer. Tischtennis in Laubenheim. Eigentlich ist es ja die Chronik des Tischtennis in Laubenheim & Langenlonsheim, denn über die Jahre sind es sicher mindestens genauso viel Langenlonsheimer Aktive gewesen. Auch Guldentaler, Bretzenheimer, Planiger, Rümmelsheimer, Bad Kreuznacher usw. Doch die Wurzeln des heutigen Vereins liegen in Laubenheim und so wollen wir auch bei dieser Überschrift bleiben. TuS Laubenheim, SG Laubenheim/Langenlonsheim, erneut TuS Laubenheim und letztlich TTC 95 Laubenheim. Dies waren die Namen unter denen wir an den Start gingen.

Mehr als 160 Spieler und Spielerinnen waren es insgesamt. Kaum zu glauben aber alle wurden erfasst ! Doch nun alles der Reihe nach:

1976 – 1981 Von der Gründung zur ersten Blüte

Es war im September 1976. Walter Strieder, selbst in jungen Jahren sehr erfolgreicher Tischtennisspieler „trommelt“ die Laubenheimer Jungen im Alter von 13 -16 Jahren zusammen. In der alten Laubenheimer Schule, im späteren Dorfgemeinschaftshaus soll das erste Training stattfinden. Viel Begeisterung ist zu spüren bei den Jugendlichen, denn in diesen Jahren wird im Dorf sonst nichts geboten, die Jugendarbeit im Fussball liegt im Argen. Eric Buir, Markus Ebert, Gunter Acker, Michael Adam, Manfred Meuter, Sascha Montigny und Mike Strieder sind die Ersten die an die Platte gehen, 10 – 15 insgesamt in diesen ersten Monaten. Kurz darauf stösst Reinhold Rickes dazu. Reinhold & Mike werden den Verein über lange Jahre prägen.

Danach geht es Schlag auf Schlag: 1977 die erste Teilnahme am Mannschaftsspielbetrieb, 1978 Gründung der Schülersparte und der Mädchensparte, 1980 erste Meldung einer Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse die auf Anhieb Meister wird.

Weitere Erfolge in dieser „ersten Ära“ brachten die „Kleinen“ Ingo Karb, Christian Adam & Holger Ebert die alle drei 1980, damals 10 Jahre alt, unter den besten 12 im Verband Rheinland stehen. Zukunftsbestimmend auch das Engagement von Petra Schneider, die mit Walter Strieder für ein schnelles Wachstum der Mädchensparte sorgte.

Kaum ein Laubenheimer der Jahrgänge 1962 bis 1969 der nicht aktiv war !!!

Gegen Ende dieser Periode stehen 6 aktive Mannschaften, sämtlich trainierend und spielend im „aus-den-zeitlichen-und-räumlichen-Nähten“ platzenden Dorfgemeinschaftshaus in Laubenheim. 1980 beginnen die Verhandlungen mit dem TTC 1971 Langenlonsheim zur Gründung einer Spielgemeinschaft die zu Beginn der Spielzeit 1981/82 geschlossen wird.

1981 – 1986 Sportliche Erfolge in der Spielgemeinschaft

Personelles Übergewicht in Laubenheim, lange Erfahrung bei den Langenlonsheimern, so sollen sich die Nachbardörfer hier ergänzen. Die Spielgemeinschaft kann auch einige Meistertitel für sich verbuchen. Die Damenmannschaft steigt auf, die zweite Herren spielt in der Bezirksklasse (heutige Regionsliga), die 1. Herrenmannschaft spielt gegen Ende dieser Zeit in der Bezirksliga (heutige dritte Rheinlandliga). Letzteres vor allem durch unseren damaligen „Super-Spieler“, den später tragisch verstorbenen Rainer Pockrandt.

Doch die Schattenseite der Spielgemeinschaft wurde auch rasch deutlich. Die Nachwuchsarbeit lag schnell im Argen und der wachsenden Spielstärke der TOP-Spieler stand ein Schrumpfen der Gesamtspielerzahl entgegen. Gegen Ende der Periode waren es gerade mal noch 3 Mannschaften (2 Herren & 1 Damen). Sehr wenig wenn man bedenkt dass die beiden Vereine zusammen 9 Mannschaften mit in die Ehe brachten.

Wichtige Spieler und Träger des Vereins waren weiterhin Petra Schneider, Mike Strieder & Reinhold Rickes aber nun auch Rainer Christ, Bernhard Geis, Herbert Adelseck & Markus Best.

1986 – 1990 Zerfall der Spielgemeinschaft und Neubeginn

Nachdem sich die SG nach dem TOP-Jahr 1986 spielerisch noch zwei Jahre auf hohem Level behaupten, aber nicht mehr steigern konnte, kam der Zerfall gegen Ende der Spielzeit 1987/88. Die Damenabteilung und die zweite Herrenmannschaft lösten sich auf, Jugendarbeit gab es nicht mehr und gerade mal 10 Aktive hielten das Laubenheimer Tischtennisfähnchen in der letzten verbleibenden „ersten Herren“ in der Bezirksklasse noch aufrecht.

Drei Glücksfälle für den Verein führten zur Wende. Volker Hörpel, Mitglied der ersten Laubenheimer Herrenmeistermannschaft 1981 und Fussball (!) – Abteilungsleiter im TuS erklärte sich 1990 zur Jugendarbeit bereit. Gerade rechtzeitig um Heiko Herrmann,  eines der grössten Laubenheimer Talente jedoch beim VfL Kreuznach aktiv, nach Laubenheim zurück zu holen. Heiko, vor allem aber der TT-verrückte Uli Korrell, der im gleichen Jahr zu dieser Jugendmannschaft stösst, werden den Verein in den nächsten 10 Jahren entscheidend prägen.

1990 – 1995 Laubenheimer-Tischtennis „ist wieder wer“

Die Regeneration erfolgt schnell & der grösste Erfolg einer (Jugend-)mannschaft in der Vereinsgeschichte folgt schon nach einem Jahr. Das Team mit Korrell, Herrmann, Roland Oelkuch und dem Guldentaler Neuzugang Dirk Kemmer wird 1991 Kreismeister, Bezirksmeister und dritter Rheinlandmeister. Auch die zweite Herrenmannschaft wird wiedergeboren, nur der Damenbereich ist wohl für immer verloren. Ein kurzes Intermezzo einer „Damen“ 1995/96 soll hier nicht als Wiedergeburt bezeichnet werden.

Neben den genannten Spielern sind Michael Ruhl & Thomas Berres wichtige Stützen des Vereins in der letzten Periode unter dem Namen „TuS Laubenheim“.

Das grosse personelle Wachstum des Tischtennis in den frühen 90ern, sein dabei dennoch geringes Ansehen im TuS gegenüber dem beliebteren obgleich erfolgloseren Fußball und der wachsende Anteil von „Nicht-Laubenheimern“ lässt den Gedanken an einen eigenen Tischtennisverein wachsen. 1995 wird der mutige, da ungewisse Weg beschritten und der eigene Verein gegründet, der aus Tradition aber den „Laubenheimer-Namen“ weiter trägt.

1995 – 2001 Der TTC 95 Laubenheim

Es hat schon was kommunistisches….. um alles selbst kümmern, vor allem um das Geld, denn sportlich war das Tischtennis ohnehin seit jeher völlig autark vom Gesamtverein.

Zwar ist die erste Euphorie mittlerweile gewichen (1995/96 war 10 Minuten nach Trainingsbeginn bei 7 aufgebauten Platten kein freier Trainingsplatz mehr zu erwischen) doch wir sind nach wie vor zufrieden.

Unter Leitung von Uli Korrell, Christian Adam, Mike Strieder & Ingo Karb können wir das „nun-alles-alleine“. Neben diesen Vieren sind es Meiko Lunkenheimer, Björn Gei und der (endlich) vom Fussball befreite Holger Ebert die den Verein tragen.

Grosse sportliche Erfolge blieben zwar aus (wenn man den stetigen Aufstieg der „Zweiten“ bis in die Kreisliga ausnimmt), aber mit 2001 drei Herrenmannschaften und einer Jugendtruppe steht der Verein finanziell & sportlich auf soliden Beinen.

2001 –

Das liegt an Euch derzeit Aktiven. Also macht was draus !!!

Anhang

Unserer besonderer Dank:

Walter StriederGründer des Vereins unter vielen zeitlichen Opfern in der Zeit 1976 bis 1981
Mike Strieder „Mitgründer“, langjähriger Abteilungsleiter & „der alte Kämpe“ des Laubenheimer Tischtennis
Petra Schneider Stütze der 80er Jahre und „Macherin“ im Damenbereich, Verbandsschiedsrichterin
Uli KorrellDie graue Eminenz der 90er und heutiger Obermacker. Ohne ihn wären wir heute wohl „tischtennis-tot“
Christian Adam Der „Präsi“ und Macher der 90er

Weitere die oft & meistens auch gerne Verantwortung & (ungedankte) Arbeit übernommen haben:
Bernhard Geis, Volker Hörpel, Herbert Adelseck, Markus Best, Iris Poßmann, Heiko Herrmann, Roland Oelkuch, Thomas „Bax“ Berres, Holger Ebert, Ingo Karb, Reinhold Rickes, Dirk Kemmer, Rainer Christ, Meiko Lunkenheimer

Nachwort

Manche der „Weitere..“ fühlen sich vielleicht richtiger in der Kategorie „Besonderer Dank“, manche vermissen sich in der „Weitere“-Kategorie. Alle diejenigen mögen mir verzeihen, ich werde auch nicht jünger…..

Über das Schönste habe ich nicht geschrieben. Feiern, Kameradschaft, Freundschaften & Unternehmungen rund um das Tischtennis (ja, ja es gab auch die sagenumwobenen Orgien über die wir hier das Mäntelchen des Schweigens hüllen wollen). Ich hätte statt dieser vier auch 20 Seiten füllen können, aber das soll mal reichen. Mir hat es jedenfalls in den Jahrzehnten (fast) immer Riesenspass gemacht.

Wir trauern um:

Walter Strieder1932 – 1998
Rainer Pockrandt1955 – 1989
Felix Matfeld1988 – 2018
Rainer Christ1951 – 2020
Björn Dautermann1981 – 2021